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Kunst und Demokratie
zum Gegenwartscharakter der Kunst
pp. 183-188
Abstract
An vier Beispielen öffentlicher Kunst (Christos Reichstagsverhüllung, Beuys' »Tisch mit Aggregat« im Bundestag,Werner Tübkes Bauernkriegs-Panorama in Frankenhausen und Jochen Gerz" »Bremer Befragung«) werden zwei Eigenschaften des demokratischen Gegenwartscharakters der Kunst erörtert: ihre Unbestimmbarkeit und ihr dialogisches Element. Beide kündigen das traditionelle Sinn- und Funktionsverhältnis der Kunst zur Politik, steigern aber die Erwartungen an die Kunst. Ihr Gegenwartscharakter widerspricht dem von Hegel behaupteten »Vergangenheitscharakter« und dem ihr in totalitärem Kontext verordneten Programmcharakter. Für Hegel blieb Kunst dem Objektiv-Dinglichen im Diesseits verhaftet, in den nachhegelianischen, totalitären Systemen wurde ihr Verdinglichung des Transzendenten aufgetragen.
Publication details
Published in:
Rehberg Karl-Siegbert (1997) Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden Band II: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 183-188
DOI: 10.1007/978-3-322-83268-9_36
Full citation:
Pfütze Hermann (1997) „Kunst und Demokratie: zum Gegenwartscharakter der Kunst“, In: K.-S. Rehberg (Hrsg.), Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 183–188.