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Die Vitalität der Befreiung
Die Jugendschriften zwischen Voluntarismus, Einfühlungsästhetik und Kulturphilosophie
pp. 19-54
Abstract
»Hat dieses verzerrte Leben noch Wirklichkeit? hat diese hypertrophische Wirklichkeit noch Leben?« (1, 418) Dieser Satz, mit dem die Exkurse zum ›Zerfall der Werte‹ in den ›Schlafwandlern‹ beginnen, könnte bereits Broths frühe Notizen zur kulturellen Situation der Jahre 1908 und 1909 einleiten. Denn die Beziehungslosigkeit des modernen Menschen inmitten einer unzugänglich gewordenen Umwelt bewegt ihn hier erstmals zu eigenen philosophischen Überlegungen. Die Kritik am Kulturverfall wie die Suche nach Korrektiven bleiben für Broths Philosophie und Dichtung konstitutiv — im einzelnen ergeben sich dabei jedoch jene zahlreichen Nuancierungen, Veränderungen und Neuansätze, denen im Verlauf dieser Studie nachgegangen werden soll.
Publication details
Published in:
Ritzer Monika (1988) Hermann Broch und die Kulturkrise des frühen 20. Jahrhunderts. Stuttgart, Metzler.
Pages: 19-54
DOI: 10.1007/978-3-476-03267-6_2
Full citation:
Ritzer Monika (1988) Die Vitalität der Befreiung: Die Jugendschriften zwischen Voluntarismus, Einfühlungsästhetik und Kulturphilosophie, In: Hermann Broch und die Kulturkrise des frühen 20. Jahrhunderts, Stuttgart, Metzler, 19–54.