Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

223963

Körpersprache der Demokratie

Körpersprache der Diktatur

Ulla M. NitschHermann Stöcker

pp. 291-323

Abstract

Es war Walter Müller, der im Kontext des schulmusealen Diskurses der 1990er Jahre immer wieder den Quellenwert von schulhistorischen Sammlungen herausstellte. Dabei sprach er den zu einem größeren Teil nichtsprachlichen Objekten, Dokumenten und Fotografien, die in Schulmuseen oder Universitäten zusammengetragen und bewahrt werden, unterschiedliche Funktionen zu. Selbstverständlich würden sie einerseits vergangene pädagogische Vorgänge belegen, andererseits verwiesen sie aber auch auf Aspekte, die in der erziehungswissenschaftlichen Literatur kaum nachvollziehbar seien. Die Informationen, die sie bergen, könnten neue Fragen evozieren und die Aufmerksamkeit auf bis dahin wenig beachtete regional- und alltagsgeschichtliche Gegebenheiten in pädagogischen Mikrokosmen lenken. Dies lässt sich als Aufforderung verstehen, bei der Aufklärung historischer Pädagogik nicht allein den jeweiligen Theorieentwürfen und Behördenvorgaben zu trauen, sondern gleichermaßen die davon inspirierte oder angeleitete Praxis zu fokussieren. Die materiellen und ikonografischen Relikte, die dem Erziehungsalltag entstammen und ihn bezeugen, erweitern dann die Möglichkeiten, der jeweiligen Realität von Erziehung und Bildung in ihrer Beschaffenheit und Vielfalt nachzuspüren.

Publication details

Published in:

Erhardt Matthias, Witte Egbert, Hörner Frank (2011) Der skeptische Blick: Unzeitgemäße Sichtweisen auf Schule und Bildung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 291-323

DOI: 10.1007/978-3-531-92824-1_17

Full citation:

Nitsch Ulla M., Stöcker Hermann (2011) „Körpersprache der Demokratie: Körpersprache der Diktatur“, In: M. Erhardt, E. Witte & F. Hörner (Hrsg.), Der skeptische Blick, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 291–323.