Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

220732

Kontingenz und Kreativität

Michael Festl

pp. 65-73

Abstract

Die Begriffe Kontingenz und Kreativität sind im Pragmatismus eng miteinander verbunden. Dabei ist nicht nur der Begriff Kreativität, sondern auch der Begriff Kontingenz positiv konnotiert. Er fungiert im Pragmatismus als Gegenbegriff zu Begriffen wie Determiniertheit, Regelhaftigkeit, Gesetz (versteht man Kontingenz dagegen als Mangel an Vorhersehbarkeit und Kontrolle über die Effekte der eigenen Handlungen ist der Begriff auch im Pragmatismus negativ konnotiert; im Folgenden wird jedoch vom pragmatistischen Verständnis des Begriffs Kontingenz ausgegangen). Kreativität wird erst vor dem Hintergrund von Kontingenz möglich, also vor der Auffassung, dass weder das Geschehen der Welt, ja des Universums, noch die Handlungen der Wesen, die in ihr leben, vorbestimmt, determiniert sind. Wäre die Welt nicht gestaltbar, könnte man auch nicht kreativ, d. h. Veränderungen bewirkend, auf sie reagieren, und diese Gestaltbarkeit der Welt wird gerade von ihrer Kontingenz garantiert, davon, dass zu jedem Zeitpunkt eine Vielzahl von Situationen existiert, die jeweils eine Reihe an verschiedenen Anschlussmöglichkeiten bieten.

Publication details

Published in:

Festl Michael (2018) Handbuch Pragmatismus. Stuttgart, Metzler.

Pages: 65-73

DOI: 10.1007/978-3-476-04557-7_9

Full citation:

Festl Michael (2018) „Kontingenz und Kreativität“, In: M. Festl (Hrsg.), Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler, 65–73.