Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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220620

Adornos Utopik

Gunzelin Schmid Noerr

pp. 1-10

Abstract

Adornos Rezeption der Freud'schen Theorie diente in erster Linie der Konzeption seiner eigenen philosophischen Deutungskunst. In dieser Perspektive entschied er, was er von der Psychoanalyse aufnahm und was seiner Kritik verfiel. Sie fungierte für ihn vor allem als Instrumentarium der Entlarvung einer universellen Verblendungszusammenhangs. Deshalb favorisierte er Freuds sogenannte erste Topik mit der Unterscheidung der beiden psychischen Systeme "Unbewusst" und "Vorbewusst-Bewusst" und der als Repressionsverhältnis gedachten Dualität von Lust- und Realitätsprinzip. Und deshalb behielt für ihn auch das Modell der Katharsis, des Abreagierens eingeklemmter Affekte, seine Attraktion. Freuds Topik des Unbewussten verschmolz bei ihm mit der Utopie einer nicht reglementierten Befriedigung menschlicher Bedürfnisse zu einer "Utopik".

Publication details

Published in:

Bittlingmayer Uwe H., Demirović Alex, Freytag Tatjana (2019) Handbuch kritische Theorie. Dordrecht, Springer.

Pages: 1-10

DOI: 10.1007/978-3-658-12707-7_3-1

Full citation:

Schmid Noerr Gunzelin (2019) „Adornos Utopik“, In: U. H. Bittlingmayer, A. Demirović & T. Freytag (Hrsg.), Handbuch kritische Theorie, Dordrecht, Springer, 1–10.