Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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217780

Kunst hat einen transitorischen Körper

Elizabeth McGlynn

pp. 315-334

Abstract

Der vorliegende Beitrag handelt von Bildern als Kommunikationsangebot in einem therapeutischen Setting mit Patienten, die als chronisch schizophren diagnostiziert wurden. Das klinische Material stammt aus einer Gruppe von dreizehn Patienten einer geschlossenen Abteilung für psychiatrische Rehabilitation des Homerton Hospitals in London, wo ich über den Zeitraum von drei Jahren als Kunsttherapeutin gearbeitet habe. Ich werde anhand einiger kurzer Vignetten die Komplexität der Rollen aufzuzeigen versuchen, die das ästhetische Objekt bei dieser Arbeit spielen kann, nämlich als art der Begegnung zwischen persönlichem Mythos und realer Welt, zwischen einer Person und einer Gruppe und, im theoretischen Kontext, zwischen Kunst und Konzepten aus der Psychoanalyse, vor allem der Theorie der Objektbeziehungen. Die illustrierenden Bilder wurden nicht primär wegen ihrer ästhetischen Qualität oder ausschließlich wegen der individuellen Bedeutung für ihre Schöpfer ausgewählt, sondern weil sie auch etwas über das Leben dieser Gruppe aussagen. Wir betrachten also nicht nur das Leben in den Bildern, sondern auch das Leben der Bilder in einem psychodynamischen Kontext, wobei der Kunst eine besondere Rolle als "transitorischer Körper" zukommt.

Publication details

Published in:

Fuchs Thomas, Jádi Inge, Brand-Claussen Bettina, Mundt Christoph, Kiesel Helmuth (2002) Wahn Welt Bild: die Sammlung Prinzhorn Beiträge zur Museumseröffnung. Dordrecht, Springer.

Pages: 315-334

DOI: 10.1007/978-3-642-55719-4_22

Full citation:

McGlynn Elizabeth (2002) „Kunst hat einen transitorischen Körper“, In: T. Fuchs, I. Jádi, B. Brand-Claussen, C. Mundt & H. Kiesel (Hrsg.), Wahn Welt Bild, Dordrecht, Springer, 315–334.