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Gestörter Blickwechsel durch Videoüberwachung?
Ambivalenzen und Asymmetrien soziotechnischer Beobachtungsordnungen
pp. 133-145
Abstract
Technische Systeme der Videoüberwachung breiten sich allerorten und fast unbemerkt aus. Sie werden in gehobeneren Quartieren zur Sicherung privater Wohnanlagen, Häuser und Grundstücke installiert. Sie sind schon das selbstverständliche Inventar von Banken, Geschäften und neuen Einkaufsstraßen. Nach den Flughäfen erobern sie jetzt weitere öffentliche und öffentlich zugängliche Plätze, wie Bahnhöfe, Stadien und Parkhäuser, und Verkehrsmittel, wie Bahnen, Busse und Taxis. Man schätzt für Deutschland die Zahl der Anlagen zur Videoüberwachung auf ca. 150.000. In England, dem Vorreiter der Entwicklung, liegt die Zahl bei ca. 2 Millionen, da hier schon seit über 10 Jahren die Installation von so genannten "closed-circle television" (CCTV)-Anlagen in den Gemeinden vom Staat massiv gefördert wird (vgl. Norris/Armstrong 1999). Nähern wir uns damit einer "Überwachungsgesellschaft"(Lyon 2001)? Oder sind das Zeichen einer normalen Rationalisierung und Technisierung der polizeilichen und privaten Sicherheitsarbeit?
Publication details
Published in:
Rammert Werner (2007) Technik — Handeln — Wissen: zu einer pragmatistischen Technik- und Sozialtheorie. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 133-145
DOI: 10.1007/978-3-531-90485-6_8
Full citation:
Rammert Werner (2007) Gestörter Blickwechsel durch Videoüberwachung?: Ambivalenzen und Asymmetrien soziotechnischer Beobachtungsordnungen, In: Technik — Handeln — Wissen, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 133–145.