Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

222176

Aneignungsraum

Ulrich Deinet

pp. 35-43

Abstract

In einem Stadtteil, der zum Programmgebiet "Soziale Stadt" gehört, gibt es immer wieder Probleme mit Cliquen Jugendlicher, die sich an unterschiedlichen Treffpunkten im Stadtteil aufhalten. Von der Bevölkerung wird ihr Verhalten meist als Bedrohung und Ärgernis wahrgenommen, oft wird die Polizei eingeschaltet, so dass die Jugendlichen diesen Zustand als Vertreibung und Ausgrenzung erleben.Ein freier Träger wird vom Jugendamt beauftragt, mit der Methode der aufsuchenden Jugendarbeit Kontakt zu den Jugendlichen herzustellen und Lösungen zu finden. Durch die gute Kooperation in der Stadtteilkonferenz gelingt es den beiden Honorarkräften nach kurzer Zeit, Kontakt mit einer der dominanten Jugendcliquen im öffentlichen Raum herzustellen. Schnell wird deutlich, dass die Jugendlichen sich einen eigenen Raum wünschen und diesen auch gerne selbst gestalten würden.In der Stadtteilkonferenz wird für den Raum relativ schnell ein Ort gefunden, der auf Wunsch der Jugendlichen fast außerhalb des eigentlichen Stadtteils liegt und an dem die Jugendlichen nun mit Unterstützung der mobilen Jugendarbeit einen eigenen Cliquentreff errichten können.Nach dreimonatiger Bauzeit wird der Cliquentreff durch die Kommunalpolitiker und die Jugendlichen eingeweiht und man ist froh, eine Lösung für die Jugendlichen gefunden zu haben. Ihnen steht jetzt ein Aneignungsraum zur Verfügung, so dass die Mitglieder der Stadtteilkonferenz jetzt auch hoffen, dass die Konfl kte mit den Anwohnern zurückgehen werden.

Publication details

Published in:

Reutlinger Christian, Fritsche Caroline, Lingg Eva (2011) Raumwissenschaftliche Basics: eine Einführung für die soziale Arbeit. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 35-43

DOI: 10.1007/978-3-531-92619-3_3

Full citation:

Deinet Ulrich (2011) „Aneignungsraum“, In: C. Reutlinger, C. Fritsche & E. Lingg (Hrsg.), Raumwissenschaftliche Basics, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 35–43.