Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

221982

Musik und Musikwissenschaft

Nina Noeske

pp. 180-191

Abstract

Wenn in der Musikwissenschaft von ›Moderne‹ die Rede ist, ist i. d. R. eine bestimmte musikgeschichtliche Epoche in Mitteleuropa und den USA gemeint, die sich auf einen Zeitraum etwa zwischen 1890 und 1975, teilweise auch bis zum heutigen Zeitpunkt erstreckt. Eine solche Periodisierung, wonach die Moderne (im Englischen: modernism im Unterschied zur deutlich älteren Epoche der modernity) die musikgeschichtliche Epoche nach der Romantik und vor der Postmoderne darstellt, nimmt ihren Ausgang in erster Linie vom musikalischen Phänomen: Demnach ist die Tonsprache der Moderne primär durch den Abschied von der Tonalität charakterisiert, der sich bereits bei Komponisten wie u. a. Franz Liszt (1811 – 1886), Richard Wagner (1813 – 1883) und Modest Mussorgsky (1839 – 1881) abzeichnet und von Richard Strauss (1864 – 1949), Arnold Schönberg (1874 – 1951), Claude Debussy (1862 – 1918), Charles Ives (1874 – 1954) zu Beginn des 20. Jh.s praktisch vollzogen wird. Entsprechend wird das musikalische Schaffen des Kreises um Schönberg, der sog. Zweiten Wiener Schule, häufig (v. a. umgangssprachlich und populärwissenschaftlich) in Anlehnung an die Kunstgeschichte als ›Klassische Moderne‹ bezeichnet.

Publication details

Published in:

Jaeger Friedrich, Knöbl Wolfgang, Schneider Ute (2015) Handbuch Moderneforschung. Stuttgart, Metzler.

Pages: 180-191

DOI: 10.1007/978-3-476-05332-9_16

Full citation:

Noeske Nina (2015) „Musik und Musikwissenschaft“, In: F. Jaeger, W. Knöbl & U. Schneider (Hrsg.), Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler, 180–191.