Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

221980

Literaturwissenschaften

Annette SimonisLinda Simonis

pp. 154-165

Abstract

Als Moderne bezeichnet man in der Geschichte der Literatur eine Aufbruchsbewegung, die epochen- und generationenübergreifend wirksam wurde und deren Folgen bis heute andauern und latent oder ausdrücklich auch die Poetik und Literaturtheorie der Gegenwart prägen. Die Moderne in der europäischen Literaturgeschichte stellt sich als ein vielschichtiges und nicht leicht zu fassendes Phänomen dar. Obwohl man in der literaturwissenschaftlichen Forschung überwiegend von einer Grundunterscheidung von antiker und nachantiker Literatur- und Kulturgeschichte ausgeht und diese Schwelle in mentalitätsgeschichtlicher, poetologischer und ästhetischer Hinsicht als markante Zäsur auffasst, werden die Kriterien und die Datierung der angenommenen Umstellung durchaus kontrovers diskutiert. Denn bei der Moderne handelt es sich keineswegs um ein homogenes oder gar holistisches Phänomen; vielmehr artikulieren sich ihre Erscheinungsformen innerhalb der nachantiken Literaturgeschichte als Differenzierungsbewegungen und als diverse Modernisierungsschübe. Es kann aufgrund der zeitlichen, nationalen und regionalen Differenzierungen die eine Moderne nicht geben; nichtsdestoweniger lassen sich typische Züge beobachten, die eine Art gemeinsamen Nenner oder wiederkehrendes Ensemble poetischer Figurationen, Konzepte und Metaphern bilden.

Publication details

Published in:

Jaeger Friedrich, Knöbl Wolfgang, Schneider Ute (2015) Handbuch Moderneforschung. Stuttgart, Metzler.

Pages: 154-165

DOI: 10.1007/978-3-476-05332-9_14

Full citation:

Simonis Annette, Simonis Linda (2015) „Literaturwissenschaften“, In: F. Jaeger, W. Knöbl & U. Schneider (Hrsg.), Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler, 154–165.