Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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221410

Arbeit und "äquivalenter" Warentausch

Rolf Kühn

pp. 133-146

Abstract

Wirtschaftliches Tätigwerden als Arbeit hat einen zweifachen Sinn. Zum einen beinhaltet es all jene Aktivitäten, welche die lebendigen Individuen zum Lebenserhalt und zur Weiterentwicklung einsetzen. Eine solche Produktion besteht in der Veränderung von Naturelementen, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechend transformiert werden. Diese "Gebrauchswerte" bilden die Gesamtheit der "Produkte", die zum Verzehr oder zum Verbrauch bestimmt sind, wobei offensichtlich ist, daß über die Korrelation von Bedürfen/Kultur von vornherein kulturelle — und damit "ethische" — Entscheidungen in die Produktion mit einfließen. Bevor diese aber allein von gesellschaftlich-ökonomisch relevanten "Verhältnissen" bestimmt gesehen wird, ist nochmals zu betonen, daß die verändernde Arbeitskraft das je individuelle Leben ist und somit jede Form von Produktion ursprünglich in diesem Leben gegründet bleibt. Sieht man darüber hinaus die gesamte Menschheitsgeschichte als die Geschichte der Naturveränderung, so ist folglich der wirtschaftliche Bereich mit der letzteren gleichursprünglich. Andererseits jedoch impliziert die phänomenologische "Substanz" des Ökonomischen als lebendig-produktive Arbeitskraft auch den Tausch der Gebrauchswerte. Und hier stößt jede wirtschaftliche Analyse notwendigerweise auf die entscheidende Frage — nicht nur im quantitativen Sinne, sondern auch kulturell als Ethik und Institution: Wie, das heißt in welchen quantifzierbaren Verhältnissen, wird getauscht?

Publication details

Published in:

Kühn Rolf (1996) Leben als Bedürfen: Eine lebensphänomenologische Analyse zu Kultur und Wirtschaft. Heidelberg, Physica.

Pages: 133-146

DOI: 10.1007/978-3-642-61208-4_10

Full citation:

Kühn Rolf (1996) Arbeit und "äquivalenter" Warentausch, In: Leben als Bedürfen, Heidelberg, Physica, 133–146.