Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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221407

Kontextualität und Universalität

Rolf Kühn

pp. 90-107

Abstract

Mit dem Begriff der Interkulturalität ist ein Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen angesprochen, die weder ineinander überfuhrt werden sollen noch eine Trans-kulturalität im Sinne einer Über-Kultur intendieren. Zwar vollzieht sich der interkulturelle Dialog heute, sofern er philosophisch, soziologisch-kulturwissenschaftlich, ökonomisch und religiös-theologisch in Ansätzen schon besteht16 parallel zur möglichen Weltvergemeinschaftung der Staaten, aber damit ist noch keineswegs entschieden, ob dieser politischwirtschaftliche Vorgang mit dem inter-kulturellen Geschehen auch identisch sein muß. Die Ausklammerung der politischen Weltdimension bedeutet in diesem Buch deshalb kein Vergessen eines wichtigen Zukunftsproblems,17 sondern nur seine methodische Zurückstellung, sofern das Politische bei uns eher den kulturellen Habitus ausdrückt und mitprägt, aber nicht selbst derart den Hauptteil einer je spezifischen "Inkulturation" darstellt, wie dies beispielsweise in den lateinamerikanischen Ländern der Fall ist, die ihre Kultur als Inkulturation in eine im Bewußtwerden begriffene eigenständige "Kultur der Befreiung" verstehen.18

Publication details

Published in:

Kühn Rolf (1996) Leben als Bedürfen: Eine lebensphänomenologische Analyse zu Kultur und Wirtschaft. Heidelberg, Physica.

Pages: 90-107

DOI: 10.1007/978-3-642-61208-4_7

Full citation:

Kühn Rolf (1996) Kontextualität und Universalität, In: Leben als Bedürfen, Heidelberg, Physica, 90–107.