Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

221159

Liebe und "Haben der Natur"

Winfried Rohr

pp. 77-101

Abstract

Die entgegengesetzte Bestimmung der Gottesliebe auf cartesischer Grundlage bei Fénelon und Bossuet trotz der Bezugnahme beider Denker auf Thomas von Aquin wird von R. Spaemann als Weichenstellung für die Ausprägung deontologischer und konsequentialistischer Ethik gedeutet. Der Begriff der caritas ist in Spaemanns Reaktion darauf Kriterium und Ansatzpunkt sowohl für den erkenntnistheoretischen und ethischen Zugang zur Wirklichkeit jenseits der Subjekt-Objekt-Spaltung als auch für die Gewinnung des Naturbegriffs jenseits der neuzeitlichen natura pura. Das ,Haben der Natur" kraft der Reflexivität der Vernunft bietet in Spaemanns Denken den Ansatz für eine ontologische Integration der Tugend im Sinne der "Selbst-Inbesitznahme" (Aristoteles), so dass Liebe und Tugend sich als komplementär erweisen.

Publication details

Published in:

Rohr Winfried (2018) Liebe – eine Tugend?: das Dilemma der modernen Ethik und der verdrängte Status der Liebe. Dordrecht, Springer.

Pages: 77-101

DOI: 10.1007/978-3-658-17874-1_4

Full citation:

Rohr Winfried (2018) „Liebe und "Haben der Natur"“, In: W. Rohr (Hrsg.), Liebe – eine Tugend?, Dordrecht, Springer, 77–101.