Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

220962

Buchdruck

Nicolas Detering

pp. 121-128

Abstract

Die frühneuzeitliche Erfolgsgeschichte des Faust-Stoffes wäre ohne die Entwicklung des Buchdrucks nicht denkbar gewesen. Durch Johannes Gutenbergs Erfindung eines Handgießinstruments für mobile Bleilettern erübrigte sich seit den 1450er Jahren die aufwendige Herstellung eines je neuen Holzstocks für jeden Seitensatz. Stattdessen wurde es möglich, die beweglichen Lettern zu Zeilen und die Zeilen auf einem Setzschiff zusammenzufügen, um eine Druckform zu erzeugen. Reproduktionen wurden durch dieses flexible Typenverfahren deutlich günstiger, zumal die mechanische Presse, eine schneller trocknende Druckerfarbe und die Verfeinerung des erschwinglichen Papiers das Verfahren weiter ökonomisierten. Rasch verbreiteten sich Druckereien im Reich und in Europa. Nach dem anfänglichen Erfolg durch den Druck von Ablassbriefen, Bibeln und Türkenbüchern ebbte die neue Buchproduktion gegen Ende des 15. Jahrhunderts ab, bevor sie sich durch das ›Medienereignis‹ der Reformation und den publizistischen Flugschriftenkrieg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts langfristig durchsetzte (Burkhardt 2002, 17–30).

Publication details

Published in:

Rohde Carsten, Valk Thorsten, Mayer Mathias (2018) Faust-Handbuch: Konstellationen – Diskurse – Medien. Stuttgart, Metzler.

Pages: 121-128

DOI: 10.1007/978-3-476-05363-3_15

Full citation:

Detering Nicolas (2018) „Buchdruck“, In: C. Rohde, T. Valk & M. Mayer (Hrsg.), Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler, 121–128.