Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

220958

Mediale Transformationen

Von der Historia über Marlowe zum Wandertheater

Christoph Fasbender

pp. 91-97

Abstract

Zwischen dem Tod des historischen Doctor Faustus und dem Erstdruck der Historia von D. Johann Fausten (1587), die »zu den erfolgreichsten Drucken von Prosahistorien vom 16. bis 18. Jh.« gehört (Müller 2012, 296) und seine Fama nachhaltig prägen sollte, erstreckt sich ein gutes halbes Jahrhundert. Die fünf Jahrzehnte haben die Erinnerung an einen Schwarzkünstler und Teufelsbündner namens Faust in Quellen unterschiedlicher Art wachgehalten. Dem Erstdruck der Historia »geht eine breite mündliche Überlieferung zur Faustgestalt sowie einzelner, später auf Faustus umgeschriebener Schwänke und Exempel voraus, die ihre Spuren in hsl. und gedruckten Sammelwerken, in Chronistik, magischem und astrologischem Schrifttum hinterlassen hat« (ebd., 297). Diese Quellen stehen im Spannungsfeld von theologischexemplarischer Funktionalisierung und unterhaltsamer Narrativierung, wobei die Narrativierung die werbewirksame Verdammung des Schwarzkünstlers durch die Reformationstheologen voraussetzt, ohne sich ihr zunächst entziehen zu wollen (s. Kap. 7 u. 12).

Publication details

Published in:

Rohde Carsten, Valk Thorsten, Mayer Mathias (2018) Faust-Handbuch: Konstellationen – Diskurse – Medien. Stuttgart, Metzler.

Pages: 91-97

DOI: 10.1007/978-3-476-05363-3_11

Full citation:

Fasbender Christoph (2018) „Mediale Transformationen: Von der Historia über Marlowe zum Wandertheater“, In: C. Rohde, T. Valk & M. Mayer (Hrsg.), Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler, 91–97.