Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

220816

"Die Welt mit anderen Augen sehen und meinen Weg finden"

Silja Graupe

pp. 53-80

Abstract

Der vorliegende Beitrag skizziert, welche grundlegenden Erschütterungen eine konsequente Orientierung an der Existenz des wirtschaftenden Menschen für die ökonomische Standardlehre hervorzurufen vermag; nicht, um diese Lehre gänzlich zu negieren, sondern in ihrer eigentlichen Fragwürdigkeit wieder klar zutage treten zu lassen und zugleich grundlegende Alternativen zu ihr zu entwickeln – vor allem im erkenntnistheoretischen Sinne. Die Existenzphilosophie entstand einst gleichsam als Suchbewegung aus einer Krise der Philosophie, insofern diese in einer Dichotomie von spekulativem Idealismus einerseits und wissenschaftsbejahendem Positivismus andererseits zu verharren drohte und damit die Probleme, die den Menschen eben mit einer unmittelbaren Dringlichkeit angehen, gänzlich aus dem Blick zu verlieren. In gewisser Weise sehe ich die Ökonomie heute in einer ähnlichen Krise, allerdings in einer spezifischen Gestalt. Mein Beitrag unternimmt den Versuch, erstmalig eine Existenzorientierung sozioökonomischer Bildung zu entwickeln, damit die sozioökonomische Forschung und Lehre zukünftig Menschen noch besser befähigen kann, sich unmittelbar dieser Gestalt zu stellen und schöpferisch mit ihr umzugehen. Dafür wählt er als einen ersten Ansatzpunkt die Existenzphilosophie Heinrich Barths als Dialogpartner.

Publication details

Published in:

Engartner Tim, Fridrich Christian, Graupe Silja, Hedtke Reinhold, Tafner Georg (2018) Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft: Entwicklungslinien und Perspektiven. Dordrecht, Springer.

Pages: 53-80

DOI: 10.1007/978-3-658-21218-6_3

Full citation:

Graupe Silja (2018) „"Die Welt mit anderen Augen sehen und meinen Weg finden"“, In: T. Engartner, C. Fridrich, S. Graupe, R. Hedtke & G. Tafner (Hrsg.), Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft, Dordrecht, Springer, 53–80.