Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Series | Book | Chapter

220676

Zwischen Zeitkritik und Ausgewogenheitsdiktat

Christian Hißnauer

pp. 109-129

Abstract

Der Beitrag skizziert Entwicklungstendenzen im bundesdeutschen Fernsehdokumentarismus. Er zeigt auf, wie eine politische Haltung seit den 1960er-Jahren zunehmend verschwindet – hörbar auch als Verlust der ‚Autorenstimme". Seit der politisch motivieren "Rotfunkkampagne" der 1970er-Jahren führt ein falsch verstandenes Ausgewogenheitspostulat zu einem schleichenden Verschwinden des Autorenstandpunkts, den noch die sogenannte Stuttgarter Schule mit ihrer ironisch-spöttischen Zeitkritik auszeichnete. Symptomatisch dafür ist insbesondere die Zunahme an Talk-Shows, die ein jeweils hegemoniales Meinungsspektrum widerspiegeln, bei denen der gastgebende Journalist aber lediglich die Rolle eines neutralen Moderators einnimmt.

Publication details

Published in:

Heinze Carsten, Schlegelmilch Arthur (2019) Der dokumentarische Film und die Wissenschaften: Interdisziplinäre Betrachtungen und Ansätze. Dordrecht, Springer.

Pages: 109-129

DOI: 10.1007/978-3-658-20832-5_6

Full citation:

Hißnauer Christian (2019) „Zwischen Zeitkritik und Ausgewogenheitsdiktat“, In: C. Heinze & A. Schlegelmilch (Hrsg.), Der dokumentarische Film und die Wissenschaften, Dordrecht, Springer, 109–129.