Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

219670

Rituale

Bradd ShoreCorinne Heaven

pp. 143-148

Abstract

Wir stellen uns Erinnerungen einerseits als vollständig interne ›gedankliche Repräsentationen‹ — als Inhalte — vor, die dem Gedächtnis neuronal eingeschrieben sind. Andererseits begreifen wir Erinnerungen als externe Objekte — etwa als Bilder — die für vergangene Ereignisse oder Beziehungen stehen. Rituale als Medien der Erinnerung entstehen und erhalten Bedeutung in der Verbindung von Innen und Außen. Einige Rituale, die persönlichen beispielsweise, entstehen aus uns selbst und werden als wiederholte Akte in die Welt hinausgetragen. So besteht etwa der Ablauf eines Morgens bei vielen Menschen aus einer regelrechten Kette von Ritualen, die von Anderen wahrgenommen wird und wiederum deren Verhalten beeinflusst. Andere Rituale werden uns dagegen von außen, über Institutionen unterschiedlichster Ordnung wie der Religion oder der Arbeitswelt, zugetragen. Solche sozialen Rituale können als kollektive Gewohnheiten internalisiert und möglicherweise auf eine Art und Weise erfahren werden, als wären sie schon immer Bestandteil unserer selbst gewesen.

Publication details

Published in:

Gudehus Christian, Eichenberg Ariane, Welzer Harald (2010) Gedächtnis und Erinnerung: Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart, Metzler.

Pages: 143-148

DOI: 10.1007/978-3-476-00344-7_15

Full citation:

Shore Bradd, Heaven Corinne (2010) „Rituale“, In: C. Gudehus, A. Eichenberg & H. Welzer (Hrsg.), Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler, 143–148.