Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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219604

Landschaft als Prinzip

Susanne Hauser

pp. 121-131

Abstract

"Landschaft" bezeichnet eines der zentralen Konzepte der europäischen Kultur-, Politik- und Geistesgeschichte der letzten Jahrhunderte. Das heißt keinesfalls, dass darunter immer dasselbe verstanden worden wäre oder heute Übereinstimmung im Gebrauch dieses Ausdrucks bestünde. "Landschaft" kann ein physisch begehbares, topografisch, politisch oder durch die Grenzen eines Blicks umgrenztes Territorium meinen, ein malerisches Genre mit großer Tradition oder aber die vagen Gebilde imaginierter oder fiktiver Räume, die in Träumen erscheinen und manchmal in Filmen Gestalt annehmen. Welcher Sinn, welche Bedeutung könnte die vielfachen Verwendungen des Ausdrucks, die variantenreichen Konzepte zusammenhalten? Ich schlage vor, diesen Kern probehalber in einer abstrakten, wesentlich ästhetischen und imaginativ anregenden Qualität der "Landschaft" zu sehen: darin, dass mit der Rede von Landschaften der Anspruch verbunden ist, den jeweils verhandelten Gegenstand in seiner Ausdehnung, in seiner Erstreckung und Fläche im Überblick zur Betrachtung und zur Diskussion zu bringen: Wenn von Landschaften die Rede ist, werden Territorien und Räume, Konzepte und Strukturen als übergreifend und kontinuierlich verstanden und in dieser Weise der Betrachtung geöffnet.

Publication details

Published in:

Berr Karsten (2018) Transdisziplinäre Landschaftsforschung: Grundlagen und Perspektiven. Dordrecht, Springer.

Pages: 121-131

DOI: 10.1007/978-3-658-20781-6_7

Full citation:

Hauser Susanne (2018) „Landschaft als Prinzip“, In: K. Berr (Hrsg.), Transdisziplinäre Landschaftsforschung, Dordrecht, Springer, 121–131.