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Der nicht zu vernachlässigende Anteil des Alltagslebens selbst an seiner Technisierung
pp. 204-208
Abstract
Analog zur Technisierung des Arbeitslebens gibt es meiner Auffassung nach keine einzelne Kraft, die der Rationalisierung und Technisierung des Alltagslebens ihre Richtung weist. Im technisch-wissenschaftlichen System werden zwar die technischen Artefakte entworfen und entwickelt; aber ohne Referenz auf ökonomische, politische und letzten Endes auf kulturelle Orientierungskomplexe des Alltagslebens läuft dieser Prozeß der Technikgenese nicht ab (vgl. Krohn/Rammert 1985). Im ökonomischen Produktionssystem werden zwar die technischen Güter für den Konsum- und Freizeitbedarf der Haushalte produziert, das für ihren Erwerb notwendige Einkommen und die arbeitsfreie Zeit verteilt; aber weder kann die Werbung die Kraft der kulturellen Bedürfnisdefinition völlig manipulieren, noch kann die Angebotsmacht der Produzenten die Entscheidungssouveränität der Konsumenten grundsätzlich überspielen.
Publication details
Published in:
Rammert Werner (1993) Technik aus soziologischer Perspektive: Forschungsstand - Theorieansätze - Fallbeispiele. ein Überblick. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 204-208
DOI: 10.1007/978-3-322-99559-9_10
Full citation:
Rammert Werner (1993) Der nicht zu vernachlässigende Anteil des Alltagslebens selbst an seiner Technisierung, In: Technik aus soziologischer Perspektive, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 204–208.