Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

218938

Abstract

Von Anfang an war kulturelles Leben eine ständige Auseinandersetzung mit dem, was nicht zu ihm gehört, ihm entgegensteht oder ihm Widerstand leistet. Nicht zuletzt die Etymologie belegt das. Das Andere der Kultur, ohne das auch ihr Begriff keinen rechten Sinn ergibt, konnte nicht einfach indifferent neben ihr bestehen bleiben, denn vielfach bedrängte und gefährdete es die Menschen, die die Arbeit der Kultur verrichten mussten, wollten sie nicht untergehen. Ungeachtet zahlloser Niederlagen, von denen die bis in die Ur-Zeiten der Paläontologie zurückreichende Kultur-Geschichte berichtet, war dieser Arbeit schließlich ein gewisser Erfolg beschieden. Formen kollektiver Selbsterhaltung gegen das Andere der Kultur, als dessen Inbegriff die Natur gilt, haben sich auf Dauer etabliert, und die Erfolge der Auseinandersetzung mit der Natur sind nicht einfach wieder in Vergessenheit gefallen, sondern nach und nach in überdauernden menschlichen Lebensformen Überlebenden weitergegeben worden.

Publication details

Published in:

Jaeger Friedrich, Liebsch Burkhard (2011) Handbuch der Kulturwissenschaften I: Grundlagen und Schlüsselbegriffe. Stuttgart, Metzler.

Pages: 1-91

DOI: 10.1007/978-3-476-00631-8_1

Full citation:

Liebsch Burkhard (2011) „Erfahrung“, In: F. Jaeger & B. Liebsch (Hrsg.), Handbuch der Kulturwissenschaften I, Stuttgart, Metzler, 1–91.