Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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218876

Persuasive Wort-Bild-Strategien in den Architekturtraktaten der italienischen Frührenaissance

Berthold Hub

pp. 111-144

Abstract

Die Erzählung, der Humanist Poggio Bracciolini habe 1416 auf der Suche nach antiken Schriften im Kloster Sankt Gallen Vitruvs De architettura libri decem wiederentdeckt, ist zwar keineswegs richtig, da das Werk mindestens seit karolingischer Zeit bekannt war und auch im 14. Jahrhundert etwa von Francesco Petrarca oder Giovanni Boccaccio verwendet wurde. Dennoch illustriert sie treffend die große Bedeutung, die das einzige erhaltene antike Buch über Architektur ab diesem Zeitpunkt in Italien und in den folgenden Jahrhunderten auch im restlichen Europa hatte. Das in der Frührenaissance neu in Gang gesetzte Denken und Schreiben über Architektur nahm sich die Zehn Bücher des Vitruv zur Grundlage und blieb stets auf sie bezogen. Doch handelt es sich beim antiken Architekturtraktat wie bei den römischen Ruinen – dem zweiten Bezugspunkt architekturtheoretischer und -praktischer Überlegungen zur Zeit der Renaissance und darüber hinaus – um ein der philologischen wie archäologischen Untersuchung, Korrektur, Erläuterung und Ergänzung äußerst bedürftiges Monument.

Publication details

Published in:

Eder Franz X., Kühschelm Oliver, Linsboth Christina (2014) Bilder in historischen Diskursen. Dordrecht, Springer.

Pages: 111-144

DOI: 10.1007/978-3-658-05398-7_5

Full citation:

Hub Berthold (2014) „Persuasive Wort-Bild-Strategien in den Architekturtraktaten der italienischen Frührenaissance“, In: F. X. Eder, O. Kühschelm & C. Linsboth (Hrsg.), Bilder in historischen Diskursen, Dordrecht, Springer, 111–144.