Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Series | Book | Chapter

216096

Kultursoziologie in Japan

Takemitsu Morikawa

pp. 167-184

Abstract

Das reflexive Erkenntnisinteresse an "Kultur" als Ursprung der Kultursoziologie lässt sich in Japan in der Taishô-Zeit (1911–1925) verorten, in der die modernen massenmedialen und -kulturellen Phänomene entstanden sind. Nach dem Scheitern der völkischen "Soziologie der japanischen Kultur" mit dem Zusammenbruch des totalitären Regimes – damit ist das Regime nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zur nationalen Generalmobilmachung von 1938 bis zur bedingungslosen Kapitulation des Großkaiserreichs Japan von 1945 gemeint – erfolgte die Erforschung der Massenkultur zuerst als "Sozialpsychologie" nach dem US-amerikanischen Vorbild bis in die 1980er-Jahre. Die gegenwärtige Kultursoziologie in Japan fußt auf Denktraditionen der ersten Generation der Frankfurter Schule in Westdeutschland, dem Kulturmarxismus und den Cultural Studies in Großbritannien sowie dem Poststrukturalismus in Frankreich. Seit der Rezeption der Diskurse zur Postmoderne und Globalisierung sowie angesichts einer immer stärker globalisierten Weltwirtschaft und des damit einhergehenden Kulturwandels haben sich Konsumgesellschaft, Mediengesellschaft und Globalisierung als Leitthemen in der kultursoziologischen Forschung etabliert.

Publication details

Published in:

Moebius Stephan, Nungesser Frithjof, Scherke Katharina (2019) Handbuch Kultursoziologie 1: Begriffe – Kontexte – Perspektiven – Autor_innen. Dordrecht, Springer.

Pages: 167-184

DOI: 10.1007/978-3-658-07616-0_17

Full citation:

Morikawa Takemitsu (2019) „Kultursoziologie in Japan“, In: S. Moebius, F. Nungesser & K. Scherke (Hrsg.), Handbuch Kultursoziologie 1, Dordrecht, Springer, 167–184.