Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

215970

Schulbank und Klassenzimmer

Disziplinierung durch Architektur

Sonja Hnilica

pp. 141-162

Abstract

Adolf Lorenz 1888 leitete seinen Artikel Die heutige Schulbankfrage mit der Bemerkung ein, dass "unsere Lehrjahre auch Sitzjahre heißen" könnten (Lorenz 1888, I). In Preußen verbrachte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals in der Geschichte praktisch die gesamte Bevölkerung eines Staates einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend in der Schule sitzend. Sitzend in speziellen Bänken, die in einer intensiven Fachdebatte von Pädagogen, Ärzten und Architekten gemeinsam entwickelt wurden. Der Krefelder Schuldirektor Wilhelm Buchner konstatierte 1868, die Schulbank sei ein "Geräth", "an welches unsere Jugend vom 6. bis 16. Jahre wöchentlich durchschnittlich 28-30 Stunden lang gebannt ist", und "von dessen gesundheitsgemäßem Bau das Augenlicht, die kräftige Brust, der gerade Wuchs von Hunderttausenden von Kindern abhängt." (Buchner 1869, 44)

Publication details

Published in:

Egger Rudolf, Hackl Bernd (2010) Sinnliche Bildung?: Pädagogische Prozesse zwischen vorprädikativer Situierung und reflexivem Anspruch. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 141-162

DOI: 10.1007/978-3-531-92383-3_9

Full citation:

Hnilica Sonja (2010) „Schulbank und Klassenzimmer: Disziplinierung durch Architektur“, In: R. Egger & B. Hackl (Hrsg.), Sinnliche Bildung?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 141–162.