Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

215543

Ein Diskurs, keine Lehre

Siegfried J Schmidt

pp. 573-600

Abstract

Von den heute gehandelten philosophischen Schulen und Richtungen hat der so genannte Konstruktivismus bzw. der Radikale Konstruktivismus wohl die engsten Beziehungen zu Forschungsansätzen und Ergebnissen der Neurobiologie – so enge Beziehungen, dass viele Philosophen monieren, radikale Konstruktivisten rechneten zu faktengläubig und umstandslos von biologischen Ergebnissen auf erkenntnistheoretische Hypothesen hoch. Andere – auch Biologen – bemängeln, der Konstruktivismus verlasse sich bei seinen Argumentationen zu stark auf eine ganz bestimmte Version von Neurobiologie, die im Fach keineswegs voll konsensfähig sei, und raten daher zu mehr Vorsicht bei der Koalitionsbildung. Wieder andere sind mit Immanuel Kant der Ansicht, die Philosophie könne von Neurobiologie und Psychologie überhaupt nichts lernen, und schon jedes Hilfsansuchen der Philosophie an die Naturwissenschaften sei unzulässig.

Publication details

Published in:

Pörksen Bernhard (2015) Schlüsselwerke des Konstruktivismus. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 573-600

DOI: 10.1007/978-3-531-19975-7_33

Full citation:

Schmidt Siegfried J (2015) „Ein Diskurs, keine Lehre“, In: B. Pörksen (Hrsg.), Schlüsselwerke des Konstruktivismus, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 573–600.