Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

215276

Samuel Huntington

from creed to culture

Berndt Ostendorf

pp. 92-105

Abstract

Samuel P. Huntington wurde am 18. April 1927 in New York City geboren; er starb am 24. Dezember 2008. Der New York Times vom Mai 2004 vertraute er an: "Die Huntingtons kamen 1633 nach Boston. Fast alle Huntingtons in den USA stammen von Simon und Margaret Huntington ab, also von Siedlern aus Norwich in England, die Norwich Connecticut gegründet haben." (Solomon 2004: 2) Dieser angloprotestantische Stammbaum ist für seine spätere Definition einer nationalen Identität nicht unwichtig (vgl. Huntington 2004b). Seine Kollegen Robert Putnam und Robert Kaplan würdigten seine intellektuelle Sozialisation und verorten ihn in der amerikanischen wissenschaftlichen Öffentlichkeit (vgl. Putnam 1986 und Kaplan 2001: passim): Huntington wuchs in einem gebildeten, bürgerlichen Haushalt auf. Sein Vater war Verleger, seine Mutter Schriftstellerin, sein Großvater Herausgeber der renommierten Zeitschrift McCalls zur Zeit des Progressivismus. Huntington schloss die High School mit 16 Jahren ab und erwarb in nur 2 ½ Jahren am Yale College seinen Bachelor im Fach Internationale Beziehungen. Nach einem kurzen Dienst in der Armee absolvierte er 1947-8 das Magisterstudium in politischer Geschichte an der University of Chicago. Im Jahr 1948 wechselte er zur Harvard Universität. Dort waren Carl J. Friedrich und William Y. Elliott sowie Louis Hartz seine Lehrer. In seiner Dissertation, die er in vier Monaten fertig stellte, wies er nach, dass Kontrollorgane der Regierung von den Industrien, die sie überwachen sollen, kooptiert werden. Im Juni 1950 erhielt er eine erste Anstellung an der Harvard Universität, wo er Kurse zur Innenpolitik lehrte. Der Kalte Krieg und der McCarthyismus weckten sein Interesse an konservativer Philosophie, und er beschäftigte sich eingehend mit Edmund Burke und den Gründungsvätern der amerikanischen Republik, vornehmlich James Madison und Alexander Hamilton, und mit dem protestantischen Theologen Reinhard Niebuhr (vgl. Schlesinger 2005: 1-4; Aysha 2003: 441). Dieses neue Interesse fand 1957 seinen Niederschlag im Aufsatz "Conservatism as an Ideology," ein programmatisches, neokonservatives Credo, das seine zukünftige Rolle und politisches Selbstverständnis als Diagnostiker und Therapeut nationaler Krisen ankündigte.

Publication details

Published in:

Moebius Stephan, Quadflieg Dirk (2011) Kultur: Theorien der Gegenwart. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 92-105

DOI: 10.1007/978-3-531-92056-6_8

Full citation:

Ostendorf Berndt (2011) „Samuel Huntington: from creed to culture“, In: S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 92–105.