Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

208970

Zur Geschichte der poetologischen Gattungstheorie

Stefan FreundUlrich ErnstJörg RobertFrank Zipfel

pp. 197-219

Abstract

Der Beitrag kann nur exemplarisch das alte Ägypten und Mesopotamien in den Blick nehmen, andere präantike Kulturen können hier nicht berücksichtigt werden (→G11). Aus den großen frühen Hochkulturen Ägypten und Mesopotamien sind keine innerkulturellen Abhandlungen zur Gattungstheorie bekannt. Dies liegt im Trend der betreffenden Kulturen, weniger theoretisch-abstrakte Abhandlungen explizit auszuformulieren, sondern Grundsätze in der praktischen Anwendung zu exemplifizieren. Weitgehend muss man deshalb anhand der impliziten Klassifizierung vorgehen, welche bestimmte Texte durch die zugewiesenen Titel als Vertreter einer größeren Gruppe bzw. Gattung versteht. Diese Titel finden sich in ägyptischen Werken meist am Textanfang, teilweise, insbesondere in der älteren funerären Literatur, auch am Textende. Die Ägypter haben dabei keine Terminologie entwickelt, welche den heute üblichen Unterscheidungen von Epik, Lyrik und Dramatik entsprechen würde, und es erscheint auch problematisch, eine derartige Systematik auf ihr Schrif tum anzuwenden.

Publication details

Published in:

Zymner Rüdiger (2010) Handbuch Gattungstheorie. Stuttgart, Metzler.

Pages: 197-219

DOI: 10.1007/978-3-476-00509-0_6

Full citation:

Freund Stefan, Ernst Ulrich, Robert Jörg, Zipfel Frank (2010) „Zur Geschichte der poetologischen Gattungstheorie“, In: R. Zymner (Hrsg.), Handbuch Gattungstheorie, Stuttgart, Metzler, 197–219.