Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

208741

Abstract

Jedes Arbeitsgebiet der Komparatistik ist mit Fragen der Ästhetik und des Ästhetischen befasst oder verbunden: Entsprechend ihrer Herleitung aus dem griechischen aisthesis (Wahrnehmung) umfassen die beiden Begriffe empirische und erkenntnistheoretische Konzeptionen der sinnlichen Wahrnehmung und das gesamte Gebiet der philosophischen und wissenschaftlichen Theorien des Schönen in Natur und Kunst seit der Antike. Da die Gegenstände dieser Erfahrung in der Geschichte der Ästhetik verkürzend oft als ›ästhetische‹ bezeichnet wurden und entsprechend die ihnen gewidmeten Überlegungen als ›ästhetische Theorien‹, sind im heutigen Sprachgebrauch Grenze und Intension von ›Ästhetik‹ und ›ästhetisch‹ häufig nicht deutlich markiert. Darüber hinaus werden künstlerische und gestalterische Überlegungen auch in Bereichen der Alltagskultur, in Architektur, Innenausstattung und Kunsthandwerk als Ausdrucksformen einer bestimmten Ästhetik bezeichnet, so dass generalisierend von einer ›Ästhetik der Moderne‹ wie ›der Postmoderne‹ oder auch spezifischer beispielsweise von einer ›Bauhaus-Ästhetik‹ die Rede sein kann. Systematische Überlegungen zum Verhältnis der Künste und ihrer Erfahrung können von dieser Unschärfe jedoch auch profitieren (Barck 2000–2005; Trebeß 2006) und eine Fülle komparatistischer Einzelstudien belegt, welch breites Spektrum von Themen und Texten unter diesen Paradigmen in den Blick gerät (Mattenklott 2004).

Publication details

Published in:

Zymner Rüdiger, Hölter Achim (2013) Handbuch Komparatistik: Theorien, Arbeitsfelder, Wissenspraxis. Stuttgart, Metzler.

Pages: 145-226

DOI: 10.1007/978-3-476-05307-7_4

Full citation:

Ortlieb Cornelia, Schmeling Manfred, Werkmeister Sven, Goßens Peter, Moser Christian, Zymner Rüdiger, Heidmann Ute, Zima Peter V, Hölter Achim (2013) „Problemkonstellationen der literaturwissenschaftlichen Komparatistik“, In: R. Zymner & A. Hölter (Hrsg.), Handbuch Komparatistik, Stuttgart, Metzler, 145–226.