Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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201561

Subjektivierungsweisen als diskursive und kommunikative Identitätskonstruktionen

Saša Bosančić

pp. 185-206

Abstract

Das menschliche Bewusstsein und die Denkfähigkeit, so die zentrale Erkenntnis George Herbert Meads, ist ein dem gesellschaftlichen Kommunikationsgeschehen nachgelagerter Prozess. Die gesellschaftliche Wirklichkeit und alles, was wir über die Welt wissen, wissen wir vermittelt über die Kommunikation, die wiederum aus historisch-gesellschaftlichen Interaktionsprozessen menschlicher Gemeinschaften hervorgegangen ist, wobei die Kommunikation wiederum bei Mead analog zum Wissensvorrat (Schütz/Luckmann 1979) als ‚Ablagerung" in Diskursuniversen tradiert wird. Ähnlich wie Mead und Schütz betont auch Michel Foucault die Zentralität der Kommunikation in seiner programmatischen Forderung, Diskurse "als Praktiken zu behandeln, die systematisch die Gegenstände bilden, von denen sie sprechen" (Foucault 1988: 74). Diese Verweise auf die kommunikative Fundierung symbolischer Wissensordnungen, die die Beziehungen des Menschen zur Welt präformieren, führt Reiner Keller (2005) im Forschungsprogramm der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) zusammen. Die WDA versteht sich dabei als Teil der kommunikativen Wende (Knoblauch 1995) innerhalb der sozialkonstruktivistischen Ansätze, da sie untersucht, wie gesellschaftliche Wissensvorräte und Wirklichkeitskonstruktionen in den unterschiedlichsten Kommunikationsprozessen hergestellt, aufrechterhalten, weitergegeben und transformiert werden.

Publication details

Published in:

Keller Reiner, Reichertz Jo, Knoblauch Hubert (2013) Kommunikativer Konstruktivismus: Theoretische und empirische Arbeiten zu einem neuen wissenssoziologischen Ansatz. Dordrecht, Springer.

Pages: 185-206

DOI: 10.1007/978-3-531-19797-5_8

Full citation:

Bosančić Saša (2013) „Subjektivierungsweisen als diskursive und kommunikative Identitätskonstruktionen“, In: R. Keller, J. Reichertz & H. Knoblauch (Hrsg.), Kommunikativer Konstruktivismus, Dordrecht, Springer, 185–206.