Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

201444

Medienbegriff und Medienwissenschaft

Stefan HoffmannRainer LeschkeVinzenz HedigerSven Grampp

pp. 13-43

Abstract

Es gibt Zyniker, die behaupten, die Medienwissenschaft sei das Paradebeispiel für eine postmoderne Disziplin, die ständig über den Tellerrand blickt, ohne den eigenen Teller genau zu kennen, also ohne sich über die eigenen Gegenstände, das eigene Forschungsgebiet, die eigene Begrifflichkeit und die eigenen Absichten ausreichend orientiert und verständigt zu haben. Alle möglichen Wissensgebiete — Psychoanalyse, Motivgeschichte, Technikgeschichte, Eschatologie, soziologische Systemtheorie und viele andere mehr — mussten und müssen zu ihrer Konturierung herhalten, Eklektizismus natürlich inbegriffen. In der Tat spricht einiges dafür, dass dieser Befund zutrifft — gerade heute, da die Thesen Herbert Marshall McLuhans, des schillernden Urahns medienwissenschaftlicher Begriffsschöpfung, aber eben auch der Begriffsverwirrung, eine gewisse Renaissance erleben. Dem kanadischen Medientheoretiker, einem Eklektiker wie er im Buche steht, gilt alles Mögliche als Medium: Licht, Geld, Straße, Papier, Kleidung, Eisenbahn, Rad, Stein, Sprache, Schrift oder die Wohnung, um nur eine kleine Auswahl zu nennen (vgl. McLuhan 2001; s. Kap. II.4).

Publication details

Published in:

Schröter Jens, Ruschmeyer Simon, Walke Elisabeth (2014) Handbuch Medienwissenschaft. Stuttgart, Metzler.

Pages: 13-43

DOI: 10.1007/978-3-476-05297-1_2

Full citation:

Hoffmann Stefan, Leschke Rainer, Hediger Vinzenz, Grampp Sven (2014) „Medienbegriff und Medienwissenschaft“, In: J. Schröter, S. Ruschmeyer & E. Walke (Hrsg.), Handbuch Medienwissenschaft, Stuttgart, Metzler, 13–43.