Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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201292

Interpretationskonstrukte beim Handeln

Hans Lenk

pp. 21-35

Abstract

Handlungsbegriffe sind Interpretationskonstrukte, d.h. (eher wie) theoretische Begriffe von zum Teil semantischem oder deutungsbedingtem Charakter. Eine Bewegung als eine Handlung zu verstehen, bedeutet, sie auf eine soziokulturelle Situationseinordnung, auf den institutionellen normativen Hintergrund und auf Ziele, Erwartungen von Interaktionsmustern von Handelnden und Partnern zu beziehen. Die analytische Handlungsphilosophie kann nicht nur zu der Präzisierung der handlungstheoretischen Begriffe in der Sozialwissenschaft beitragen, sondern auch zu einer grundlegenden Neuinterpretation, die semantische Faktoren einschließt und eine Handlungsbeschreibung von bloßer Verhaltensbeschreibung und behavioristischer Erfassung unterscheidet. Diese handlungsphilosophische Deutung bildet auch die Grundlage für einen neuen beschreibend-konstituententheoretischen, teils metatheoretisch geprägten, interpretatorischen handlungsanalytischen Ansatz in den Sozialwissenschaften. So dürften rein behavioristische Ansätze nicht genügen, eine voll entwickelte analytisch-philosophische Erfassung und eine sozialwissenschaftliche Analyse von (absichtsvollen) Handlungen zu liefern, die geleitet werden von Normen, Konventionen, Werten, Wünschen (z.T. solchen zweiter Stufe!), Interessen, Emotionen, Ideologien, Mythen und Symbolen, Deutungen und u.U. (Meta-)Interpretationen usw.

Publication details

Published in:

Birgmeier Bernd, Mührel Eric (2013) Handlung in Theorie und Wissenschaft sozialer Arbeit. Dordrecht, Springer.

Pages: 21-35

DOI: 10.1007/978-3-531-19285-7_2

Full citation:

Lenk Hans (2013) „Interpretationskonstrukte beim Handeln“, In: B. Birgmeier & E. Mührel (Hrsg.), Handlung in Theorie und Wissenschaft sozialer Arbeit, Dordrecht, Springer, 21–35.