Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

199643

Internet

Doris Tophinke

pp. 70-75

Abstract

Erzählen ist eine universelle kulturelle Praktik (Bruner 2004, 695; Ochs/Capps 2002, 1), und auch das Internet wird als »narrative environment« (Gubrium/Holstein 2008b, 247) genutzt. Wichtige Erzählumgebungen bilden die social media, die es Nutzerinnen und Nutzern erlauben, eigene Inhalte zu präsentieren und vorgefundene Inhalte zu kommentieren. Hierzu gehören etwa Blog-Communities (z. B. Tumblr, blogger.com, WordPress), soziale Internet-Netzwerke (z. B. Facebook, Twitter), Videoplattformen (z. B. YouTube), Internetforen und auch bestimmte Internet-Spiele. Sie bieten technologisch die Möglichkeit einer sozial-interaktiven Einbettung des Erzählens und erlauben teilweise auch kollaborative Formen des Erzählens. Es findet sich ein breites Spektrum an erzählerischen Formaten, von der beiläufigen Minimalerzählung über Alltagserlebnisse bis hin zur ausgebauten Erzählung, von der monomodalen, dominant schriftlichen Erzählung bis zur multimodalen Erzählung, die Bilder, Film oder Ton integriert, von der »Wirklichkeitserzählung« (Klein/Martínez 2009) bis zur literarischen Fiktion. Teils werden »alte« Erzählpraktiken und -modelle an die spezifischen Internetkontexte angepasst, teils sind es ganz neue »narrative genres« (Nünning/Rapp 2012), so etwa Formen, die auf technologisch ermöglichter interaktiver Schriftlichkeit basieren (Roth 2009, 116; Tophinke 2012).

Publication details

Published in:

Paloma Martínez Matías (2017) Erzählen: ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart, Metzler.

Pages: 70-75

DOI: 10.1007/978-3-476-05364-0_11

Full citation:

Tophinke Doris (2017) „Internet“, In: M. Paloma Martínez (Hrsg.), Erzählen, Stuttgart, Metzler, 70–75.