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Grammatik und Rhetorik
Kreative Variation und Stabilisierung sprachlicher Strukturen
pp. 31-60
Abstract
Die Ausdrücke ‚Grammatik" und ‚Rhetorik" scheinen klare Bedeutungen zu haben. Grammatik beschreibt die Regeln richtigen Sprechens, umfasst Regeln zur Wort- und Satzbildung und scheidet schließlich richtige Sprachverwendung von falscher. Seit einiger Zeit genießen Bücher große Popularität, die ‚falsche " Sprachverwendung brandmarken; Sprachwächterinnen schwingen sich zum Schutze des Genitivs auf, dessen Überleben durch Umtriebe des Dativs bedroht sei. Rhetorik nun wird assoziiert mit Präsentationskursen, mit überzeugendem Reden (gern auch ohne gute Argumente) und mit ‚schöner " Ausdrucksweise. Gelegentlich – und historisch gar nicht falsch – wird rhetorisches Können den Rechtsanwältinnen und den Poltikerinnen zugesprochen: sie agieren erfolgreich als Wortverdreherinnen, um (so unterstellen wir in der antiken Tradition der mulier bona) eine gute Sache voranzutreiben.
Publication details
Published in:
Jansen Stephan A., Schröter Eckhard, Stehr Nico (2009) Rationalität der Kreativität?: Multidisziplinäre Beiträge zur Analyse der Produktion, Organisation und Bildung von Kreativität. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 31-60
DOI: 10.1007/978-3-531-91680-4_3
Full citation:
Bunia Remigius (2009) „Grammatik und Rhetorik: Kreative Variation und Stabilisierung sprachlicher Strukturen“, In: S. A. Jansen, E. Schröter & N. Stehr (Hrsg.), Rationalität der Kreativität?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 31–60.