Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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197784

Wiener Wissenschaftliche Weltanschauungen

Zwischen Wissenschaft, Philosophie, Politik und "Leben"

Thomas Mormann

pp. 105-125

Abstract

Das sogenannte Manifest des Wiener Kreises "Wissenschaftliche Weltauffassung – Der Wiener Kreis' gilt als einer der Schlüsseltexte des logischen Empirismus des Wiener Kreises. Gleichwohl wird es als philosophischer Text nicht besonders hochgeschätzt. Es gilt als krude und wenig subtil, eben als ein "Manifest", welches das Ziel hatte, die Philosophie des Wiener Kreises einem Publikum zur Kenntnis zu bringen, das mit feinsinnigen Unterscheidungen der akademischen Philosophie wenig hätte anfangen können. Gleichwohl legten die Autoren des Manifestes, Neurath, Carnap und Hahn, großen Wert darauf, das Manifest in seiner Eigenart als Darstellung einer wissenschaftlichen Weltauffassung von anderen, eher unverbindlichen Darstellungen bloßer Weltanschauungen abzugrenzen. Diesem Versuch war nur mäßiger Erfolg beschieden. Auch innerhalb des Wiener Kreises und in seinem Umfeld blieb das Manifest umstritten.Ich möchte in meinem Beitrag die Problematik des Manifestes im Kontext einer Reihe ähnlicher zeitgenössischer Versuche diskutieren, Wissenschaft und wissenschaftliche Philosophie für gesellschaftliche und politische Veränderungen in Richtung auf Fortschritt und Aufklärung einzusetzen. Insbesondere möchte ich dabei eingehen auf Schlicks Ausführungen zu einer wissenschaftlichen Weltanschauung und Freuds Überlegungen zur "Weltanschauungsproblematik" eingehen, die diese Autoren etwa zur selben Zeit vorgetragen haben, als das Manifest entstand.

Publication details

Published in:

Nemeth Elisabeth, Stadler Friedrich (2013) Die europäische Wissenschaftsphilosophie und das Wiener Erbe. Dordrecht, Springer.

Pages: 105-125

DOI: 10.1007/978-3-7091-1579-4_5

Full citation:

Mormann Thomas (2013) „Wiener Wissenschaftliche Weltanschauungen: Zwischen Wissenschaft, Philosophie, Politik und "Leben"“, In: E. Nemeth & F. Stadler (Hrsg.), Die europäische Wissenschaftsphilosophie und das Wiener Erbe, Dordrecht, Springer, 105–125.