Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

197753

Soziologie der Stimme

Rainer Schützeichel

pp. 85-104

Abstract

Es gibt keine Soziologie der Stimme. Dies ist ein in mehrfacher Hinsicht überraschender Befund. Gerade angesichts des Umstandes, dass in der Soziologie in den letzten Jahren von nicht wenigen Ansätzen "Kommunikation" zum Grundbegriff erhoben wurde, ist es erstaunlich, dass das vornehmliche Organ der Kommunikation selbst, die Stimme, von der soziologischen Analyse ausgeschlossen bleibt. Aber die Soziologie mag sich trösten, auch in den benachbarten Disziplinen wie der Philosophie, der Linguistik, den Kommunikations- und den Kulturwissenschaften fand die Stimme erst vor kurzem Gehör. Welche Gründe aber kann man für diesen Befund anführen ? In theoriegeschichtlicher Hinsicht stellt die Stimme ein Zwischenphänomen dar – sie wird entweder als ein körperliches, ‚materiales' Phänomen oder als die Manifestation des sprechendes Intellekts aufgefasst, welche zu der Bedeutung des Gesagten oder dem Sinn einer kommunikativen Handlung nichts beiträgt. Entweder Körper oder Geist – dies ist die Opposition, in welcher die Stimme steht und in welcher sie sich aufl öst. Wir werden in diesem Beitrag versuchen, eine dritte Position auszuarbeiten und die Stimme als ein leibliches Ausdrucksphänomen bestimmen.

Publication details

Published in:

Keller Reiner, Meuser Michael (2011) Körperwissen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 85-104

DOI: 10.1007/978-3-531-92719-0_5

Full citation:

Schützeichel Rainer (2011) „Soziologie der Stimme“, In: R. Keller & M. Meuser (Hrsg.), Körperwissen, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 85–104.