Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

197454

Soziologie in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus

Alexandra Schauer

pp. 117-148

Abstract

Obwohl die nationalsozialistische Vergangenheit einzelner Fachvertreter nie ein Geheimnis war, hielt sich für lange Zeit der Mythos, dass die Soziologie in Deutschland mit dem Nationalsozialismus zerstört worden sei. Eine systematische Auseinandersetzung mit der eigenen Fachgeschichte setzte erst spät ein, und bis heute sind zentrale Fragen zu Umfang und Bedeutung der Soziologie im Nationalsozialismus umstritten. Vor diesem Hintergrund nähert sich dieser Beitrag der Geschichte der Soziologie im Nationalsozialismus aus drei Perspektiven: Zunächst werden die institutionellen Auswirkungen des Machtantritts der Nationalsozialisten diskutiert, sodann wird nach theoriegeschichtlichen Kontinuitäten über das Jahr 1933 hinaus gefragt, bevor in einem letzten Schritt die Zeit zwischen 1933 und 1945 aus einer generationalen Perspektive in den Blick genommen wird. Deutlich wird dabei, dass mit dem Nationalsozialismus zwar nicht, wie einige Soziologen hofften, die "Stunde der Soziologie" (Eschmann 1933/34) geschlagen hatte, aber möglicherweise die Stunde einer innersoziologischen Modernisierung.

Publication details

Published in:

Moebius Stephan, Ploder Andrea (2018) Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie 1: Geschichte der Soziologie im deutschsprachigen Raum. Dordrecht, Springer.

Pages: 117-148

DOI: 10.1007/978-3-658-07614-6_9

Full citation:

Schauer Alexandra (2018) „Soziologie in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus“, In: S. Moebius & A. Ploder (Hrsg.), Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie 1, Dordrecht, Springer, 117–148.