Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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196076

Bühler und Gomperz

Zwei wichtige Denker im Hintergrund von Poppers früher Forschung

John Wettersten

pp. 1-12

Abstract

Karl Bühler hat zur Entwicklung von Karl Poppers Forschungsgebieten drei wichtige Beiträge geleistet. Erstens hat er Popper in die laufende Forschung der Mitglieder der Würzburger Schule eingeführt, und die Richtung dieser Forschung hat in wichtigen Punkten Popper ein Leben lang beeinflusst. Dabei hatte er sich zunächst die nicht-assoziative Psychologie der Schule zu eigen gemacht. Dann griff er auf die Denkpsychologie von Otto Selz zurück und entwickelte davon ausgehend sein eigenes Forschungsgebiet der Methodologie. Zweitens betrafen die damals behandelten Probleme auch methodologische Fragen: Wie ist die Beziehung zwischen Logik und Psychologie? Wie ist eine deduktivistische Methodologie möglich? Drittens hat Bühler ihn eine Zwei-Welten-Theorie gelehrt. Heinrich Gomperz war der erste, der Popper darauf hinwies, dass er bereits davon ausgegangen war, dass Ideen unabhängige Entitäten sind. Diese Entitäten hat er dann viel später mit John Eccles als Teile der dritten Welt bezeichnet. Auch als Gesprächspartner war Gomperz für Popper wichtig, insofern als Popper versuchte, eine klare Theorie über die Beziehungen zwischen Psychologie und Logik und danach zwischen Psychologie und Methodologie zu finden. Und Gomperz war es auch, der Poppers Augenmerk auf die Geschichte der griechischen Philosophie lenkte und ihm den großen Unterschied zwischen Platon und Sokrates klarmachte.

Publication details

Published in:

Franco Giuseppe (2018) Handbuch Karl Popper. Dordrecht, Springer.

Pages: 1-12

DOI: 10.1007/978-3-658-16242-9_9-1

Full citation:

Wettersten John (2018) „Bühler und Gomperz: Zwei wichtige Denker im Hintergrund von Poppers früher Forschung“, In: G. Franco (Hrsg.), Handbuch Karl Popper, Dordrecht, Springer, 1–12.