Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

184690

Von der Beziehung zum System – und zurück?

Relationale Soziologie und Systemtheorie

Boris Holzer

pp. 97-116

Abstract

Das Programm einer "relationalen" Soziologie grenzt sich ab von Theorieansätzen, die individuelle oder kollektive Eigenschaften, Dispositionen oder Präferenzen als nicht weiter auflösbare Bestandteile soziologischer Erklärungen voraussetzen. Sein Anspruch ist also "anti-essentialistisch" (Emirbayer 1997; Fuchs 2001); und es verfährt in dem Sinne "strukturalistisch", dass soziale Einheiten auf elementare Strukturen zurückgeführt werden (Martin 2009). Für ein derartiges Programm bietet die klassische soziologische Theorie einige Anknüpfungspunkte. Zu denken ist nicht nur an die oft zitierten Vertreter einer "formalen" Soziologie (Simmel 1958 [1908]; Wiese 1966 [1924/28]). Auch zeitgenössische Theorien geben sich auf unterschiedliche Weise anti-essentialistisch und anti-individualistisch, z.B. Pierre Bourdieus Praxistheorie (1976; 1987) und die Systemtheorie Niklas Luhmanns (1972; 1984). Beide distanzieren sich von individualistischen Handlungstheorien und jeglichem Substanzdenken. Vor dem Hintergrund dieser Übereinstimmung in den Grundintentionen möchte ich im vorliegenden Beitrag genauer überprüfen, wie sich die Systemtheorie zu dem Vorhaben stellt, Beziehungen ins Zentrum der soziologischen Analyse zu rücken.1

Publication details

Published in:

Arendt Fuhse Jan, Mützel Sophie (2010) Relationale soziologie: zur kulturellen Wende der Netzwerkforschung. Dordrecht, Springer.

Pages: 97-116

DOI: 10.1007/978-3-531-92402-1_5

Full citation:

Holzer Boris (2010) „Von der Beziehung zum System – und zurück?: Relationale Soziologie und Systemtheorie“, In: J. Arendt Fuhse & S. Mützel (Hrsg.), Relationale soziologie, Dordrecht, Springer, 97–116.