Metodo

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

177108

Adorno als Leser Heines

pp. 246-253

Abstract

Als Theodor W. Adorno im Jahr 1956 einen Vortrag über Heine hielt, war dessen ästhetischer Status in der deutschen literarischen Tradition keineswegs gesichert. Zwar war in der Literaturwissenschaft der DDR die Bereitschaft zu erkennen, Heine zu den kanonischen Autoren der deutschen Literatur zu zählen, doch die westdeutsche Einstellung blieb durch eine Strategie der Zurückhaltung und Vorbehalte gekennzeichnet, die mehr oder weniger unbewusst die Repression der Jahre 1933 bis 1945 fortsetzte (zur kulturellen Situation nach 1945: Hermand 1986). Obgleich es nunmehr durchaus legitim war, sich über Heine zu äußern, galt das Hauptinteresse der wissenschaftlichen Kritik in den frühen Jahren der Bundesrepublik der Weimarer Klassik und möglicherweise der Romantik, doch sicher nicht Heinrich Heine und dem Jungen Deutschland. Daher hatte Adorno Grund, seinen Vortrag, der später in der Zeitschrift TexteundZeichen veröffentlicht wurde, den Titel DieWundeHeine (GS 11: 95–100) zu geben.

Publication details

Published in:

Klein Richard, Kreuzer Johann, Mller Doohm Stefan (2019) Adorno-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Dordrecht, Springer.

Pages: 246-253

DOI: 10.1007/978-3-476-05458-6_27

Full citation:

(2019) „Adorno als Leser Heines“, In: R. Klein, J. Kreuzer & S. Mller Doohm (Hrsg.), Adorno-Handbuch, Dordrecht, Springer, 246–253.